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Sei dabei in der Pride Saison: Werde mit uns und der LGBTI-Community laut!


Die Pride Season ist mehr als nur eine Zeit des Feierns – es ist eine Gelegenheit, Solidarität mit der LGBTI-Community zu zeigen, besonders in unserer direkten Nachbarschaft. Aber wie können wir aktiv werden? Zusammen mit Amnesty International geben wir Einblicke in die queere Bewegung und zeigen, wie jede:r einen Beitrag zu einer inklusiveren Gesellschaft leisten kann. Lies weiter, um zu erfahren, wie du dich engagieren kannst!

Solidarität beginnt nebenan

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Die Pride Season ist eine Zeit des Feierns, des Protests und der Solidarität mit der LGBTI-Community. Denn von Magnus Hirschfeld bis zum AIDS Aktivismus – die LGBTI-Bewegung hat viel erreicht und das für uns alle! Aber was hat das mit unserem direkten Umfeld zu tun? Solidarität beginnt im Kleinen und nebenan – in den Gemeinschaften, in denen wir leben und arbeiten. Wenn wir uns in der Pride Season solidarisch zeigen, senden wir eine starke Botschaft der Akzeptanz und des Respekts aus. Wir stärken das Gemeinschaftsgefühl und zeigen, dass Vielfalt willkommen ist. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle willkommen und geschätzt fühlen können. Bestimmt gibt es auch in deinem Kiez immer noch Vorurteile und Diskriminierung, die überwunden werden müssen.

Gemeinsam können wir daran arbeiten, dass alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, respektiert und geschätzt werden. Und wir dürfen dabei nicht übersehen, dass sich verschiedene Formen von Diskriminierung oftmals überschneiden und verstärken, wie beispielsweise Rassismus. 

Zusammen mit Amnesty International geben wir dir Hintergrundinfos zur queeren Bewegung, erklären, warum der Christopher Street Day so heißt, und zeigen dir 3  Wege, wie du in der Pride Season Solidarität zeigen kannst.

Die Geschichte der Pride-Bewegung

Der Protest für LGBTI-Rechte begann in Deutschland im frühen 20. Jahrhundert mit Dr. Magnus Hirschfeld, der sich für die Gleichberechtigung von Homosexuellen einsetzte. Er gründete 1897 das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee und eröffnete 1919 das Institut für Sexualwissenschaft in Berlin, das sich mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt befasste.

Ein zentrales Ereignis war der 28. Juni 1969, als sich in der New Yorker Bar Stonewall Inn Gäste gegen eine Polizeirazzia zur Wehr setzten. Damals war Homosexualität in vielen Teilen der USA illegal. Bars wie das Stonewall Inn waren für viele die einzigen Orte, an denen sie sie selbst sein konnten. Polizisten durchsuchten die Gäste der Bar brutal, verlangten Ausweise und nahmen Personen fest, die sie für homosexuell hielten oder deren Kleidung nicht den zugeschriebenen Geschlechterrollen entsprach. Die Gäste widersetzten sich, was zu tagelangen Protesten führte. Diese Ereignisse gelten als Auslöser der LGBTI-Rechtebewegung. Ein Jahr nach dem Stonewall-Protest, am 28. Juni 1970, kehrten viele Menschen zur Bar zurück und erklärten den Jahrestag zum "Christopher Street Liberation Day". So kam es zur ersten Pride-Demonstration, die viele Bewegungen und Veranstaltungen für LGBTI-Rechte weltweit inspirierte.

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Heute finden weltweit hunderte Pride-Umzüge und Christopher Street Days (CSD) statt, darunter auch dieses Jahr große Events in Köln und Berlin im Juli 2024. Diese Veranstaltungen feiern die Freiheit und protestieren gegen Diskriminierung und Gewalt.

Amnestys Einsatz für die LGBTI-Rechte

Liebe ist ein Menschenrecht – doch die Liebe leben zu können, ist immer noch keine Selbstverständlichkeit: Trotz rechtlicher Gleichstellung und wachsender gesellschaftlicher Akzeptanz nimmt die Gewalt gegen queere Menschen in Deutschland in jüngster Vergangenheit zu. Erst im August 2022 wurde der trans Mann Malte nach dem CSD in Münster so brutal attackiert, dass er knapp eine Woche später an den Verletzungen gestorben ist. Immer wieder gibt es Berichte über Übergriffe am Rande von queeren Veranstaltungen. 

 »Gewalt und Intoleranz gegenüber LGBTI+ waren immer da, haben aber in jüngster Zeit in großem Ausmaß zugenommen«, sagt Rupert Haag, Sprecher von Queeramnesty.

Queeramnesty ist Teil von Amnesty International und engagiert sich für die Rechte von LGBTI+ weltweit. Die Gruppe arbeitet an der Aufklärung über Menschenrechtsverletzungen und setzt sich aktiv für die Gleichstellung und den Schutz von queeren Personen ein. Sie organisiert Kampagnen, bietet Unterstützung für Betroffene und arbeitet an der Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Queeramnesty verfolgt das Ziel, Diskriminierung, Gewalt und Ungerechtigkeit gegen LGBTI+ zu bekämpfen und ihre Menschenrechte zu verteidigen.

Copyrights von links nach rechts: AFP via Getty Images, 2023 Aphotografia/Getty, 2021 SOPA Images

In vielen Ländern ist es gefährlich, LGBTI-Aktivist:in zu sein. Russland verbot 2022 "Propaganda nicht-traditioneller sexueller Beziehungen", und in der Türkei wurden Pride-Demonstrationen eingeschränkt. Amnestys Kampagne "Protect the Protest" setzt sich für den Schutz des Rechts auf friedlichen Protest ein. Die Initiative zielt darauf ab, sicherzustellen, dass Menschen weltweit ohne Angst vor Repressionen und Gewalt für ihre Rechte eintreten können.

"Ich protestiere für die Menschenrechte von queeren Menschen weltweit, denn Menschenrechte sind unteilbar und deswegen sind die Menschenrechte von queeren Menschen genauso wichtig wie die Menschenrechte von allen Menschen auf der ganzen Welt."

– Rupert Haag, Sprecher von Queeramnesty

Durch Bildungsarbeit und öffentliche Veranstaltungen trägt Amnesty dazu bei, Vorurteile abzubauen und eine inklusive Gesellschaft zu fördern, in der die Menschen nicht gleich sein müssen, aber die gleichen Rechte haben. Der Einsatz während der Pride Season ist Teil eines ganzjährigen Engagements, das darauf abzielt, die Rechte und die Sicherheit von LGBTI+ weltweit zu stärken und zu schützen.

3  Wege, um Solidarität zu zeigen

Mach mit und setz dich für die Gleichberechtigung queerer Menschen weltweit ein! Solidarität zu zeigen, bedarf gar nicht immer viel Aufwand oder Zeit.

  1. An Pride-Events teilnehmen

    In Deutschland finden zwischen April und September zahlreiche CSDs in großen und kleinen Städten statt. Die größten Veranstaltungen finden dabei in Köln am 21. Juli 2024 und in Berlin am 27. Juli 2024 statt. Lasst uns gemeinsam die Freiheit feiern und gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und Hass protestieren.

  2. Aufklären und Gespräche führen 

    Informiere dich über LGBTI-Themen und teile dein Wissen in deiner Nachbarschaft und deinem Umfeld ohne zu belehren. Gespräche fördern Verständnis und Akzeptanz, unterstützen Betroffene und tragen zu einer inklusiveren Gesellschaft bei. Gemeinsam können wir eine offene und respektvolle Nachbarschaft gestalten.

  3. Pride-Bändchen tragen

    Um deine Unterstützung sichtbar zu machen, gibt es jetzt das Pride-Bändchen von Amnesty International. Hier kannst du es jetzt kostenlos bestellen! Erzähle deinen Lieblingsnachbar:innen davon, damit ihr zusammen zeigen könnt, dass ihr euch für eine solidarische Nachbarschaft einsetzt!

Bild: Amnesty International

Zeige deine Solidarität und bestelle jetzt dein kostenloses Pride-Bändchen!

Zur Aktion
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Lea Meinhard | nebenan.de

Lea verstärkt seit August 2023 das Commercial Content Team bei nebenan.de mit Beiträgen rund um das Thema Nachbarschaften. Sie ist überzeugt von der Bedeutung echter Gemeinschaft, besonders inmitten des heutigen oft digital geprägten und anonymen Lebensstils.