Bild: Dirk Lessing/ Studentenwerk Hannover
Bild: Dirk Lessing/ Studentenwerk Hannover

So kannst du ältere Menschen aktiv in die Nachbarschaft einbinden


Gerade ältere Menschen leben häufig isoliert und fühlen sich einsam. Wir alle können sie besser am Leben in der Nachbarschaft teilhaben lassen – offline und online. 6 Tipps für mehr echte Gemeinschaft.

Ursula aus München, 71, erinnert sich noch genau: “Früher hat man einfach geklingelt, wenn man etwas gebraucht hat. Auch zum Wochenende haben wir uns nicht extra verabredet. Man wusste einfach: Abends treffen wir Nachbarn uns“.

Heute ist das anders. Nicht nur in Städten sind Nachbarschaften über die letzten Jahrzehnte anonymer geworden. Auch der “Ratsch über den Gartenzaun” auf dem Land stirbt zunehmend aus, berichtet unter anderem die Mittelbayrische Zeitung. Den ersten Schritt auf seinen Nachbarn zu zu gehen, fällt vielen schwer. 

Online den ersten Schritt machen

Online-Netzwerke wie nebenan.de bieten die Möglichkeit, den ersten Schritt aufeinander zu zu erleichtern - gerade auch für ältere Menschen. Dabei ist der Bildschirm nur Mittel zum Zweck, ein Werkzeug zur Vernetzung. Die wahre Begegnung findet dann außerhalb des Netzes statt.

Längst haben die “Silver Surfer” die Nachbarschaftsplattform für sich entdeckt: Hier treffen sich Nachbarn, die zusammen sportlich aktiv sein wollen; Leih-Omis, die Anschluss an eine Familie suchen oder Senioren, die sich einfach über einen Besuch freuen. Sie alle profitieren von mehr Vernetzung und Austausch in der Nachbarschaft.

nebenan.de ist für viele ältere Nutzer das erste soziale Netzwerk, zu dem sie sich überhaupt anmelden. Der geschützte Raum für die Vernetzung in der Nachbarschaft bietet eine sichere Grundlage für die ersten Schritte im Internet, wie die 83- jährigen Marianne aus Dormitz beweist.

Vor allem technikkritischen Senioren ist wichtig: nebenan.de ist TÜV-zertifiziert und unterliegt strengen Datenschutzrichtlinien

Werde selbst aktiv 

Wie können du und deine Nachbarn dazu beitragen, dass sich auch ältere Menschen als Teil der Nachbarschaft fühlen – sowohl online als auch offline? Diese 6 Tipps helfen dir dabei:

  • Alle Generationen einladen

    Verabredet euch zwanglos zu einem Treffen in der Nachbarschaft, Möglichkeiten gibt es viele. Gerade Stammtische in einem Restaurant oder einer Kneipe sind beliebte Gelegenheiten zum Kennenlernen. Ursulas Empfehlung: “Schön ist, wenn in einer Einladung explizit erwähnt wird, dass auch ältere Nachbarn willkommen sind”. Hier findest du Anregungen, wie andere Nachbarn sich auf nebenan.de in Stammtischen treffen.

    Auch ein entspannter Spaziergang an der frischen Luft ist eine einfache Möglichkeit, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Wer in Essen wohnt, kann auch direkt Spazierpate werden.

  • Biete Hilfe im Alltag an

    Schon kleine Gesten machen den Unterschied. Schreibe einen Beitrag auf nebenan.de und biete dort Unterstützung am PC, beim Einkauf oder im Garten an. Oder erkundige dich das nächste Mal bei deinem älteren Nachbarn im Treppenhaus, ob er auch bei nebenan.de mitmachen möchte und biete deine Hilfe bei der Einrichtung an (zur Anleitung für Senioren).

    All das ist schnell getan und du bereitest jemandem eine große Freude. Und wer weiß, vielleicht wirst du ja dafür mit einer leckeren selbstgemachten Marmelade belohnt – oder jemand bietet dir im Gegenzug seine Hilfe an.

  • Gemeinsame Hobbys verbinden

    Wer möchte, kann noch einen Schritt weiter gehen und eine Hobbygruppe bei nebenan.de gründen. So kommen Senioren nicht nur unter Leute, sondern bleiben auch fit und gesund. Zum Beispiel, wenn sich Nachbarn zum gemeinsamen Wandern oder zum Yoga treffen.

    Über nebenan.de könnt ihr außerdem Rezepte austauschen und gemeinsam Kuchen backen. Und wer in Gemeinschaft entspannen will, findet in der Nachbarschaft Gleichgesinnte für eine gemütliche Runde Doppelkopf.

  • Tausche in einem Erzählcafé Geschichten aus

    Wie viele Geschichten wohl verloren gehen, weil sie nie erzählt werden? Dabei fesseln gute Geschichten nicht nur, sie sorgen auch für mehr Verständnis und Vertrauen und bringen Menschen zusammen. Und klar: Je mehr Lebenserfahrung man mitbringt, desto mehr spannende Anekdoten warten nur darauf, erzählt zu werden. Plane ein Erzählcafé für deine Nachbarschaft, um diese Geschichten lebendig werden zu lassen!

  • Voneinander lernen

    Apropos Lebenserfahrung: Du wolltest schon immer mal ein Handwerk lernen? Sei es häkeln oder nähen, arbeiten mit Holz, die Kunst des Einkochens und Einweckens oder Tipps für den grünen Daumen: Lass es dir von einem älteren “Profi” aus deiner Nachbarschaft zeigen! Claudia aus Weilheim in Oberbayern bringt es auf den Punkt: “Eines dürfen wir nie vergessen, von den Senioren können auch wir sicherlich noch viel lernen. Und irgendwann sind auch wir die ‘Alten’.”

  • Feiern kennt kein Alter

    Am 24. Mai 2019 findet zum zweiten Mal in ganz Deutschland der “Tag der Nachbarn” statt. Die nebenan.de Stiftung ruft dazu auf, an diesem Tag ein kleines oder großes Nachbarschaftsfest zu feiern. Nach dem Motto “Feiern kennt kein Alter” lädt die Stiftung dazu ein, zum Tag der Nachbarn 2019 gerade die älteren Nachbarn mit auf ein Nachbarschaftsfest zu nehmen.

    Es ist ganz einfach:

    In deiner Nachbarschaft gibt es beispielsweise eine ältere Frau, die dich im Treppenhaus immer so nett anlächelt? Super! Klingel doch einfach und frag persönlich, ob sie Lust hätte, dich zu einem Fest am Tag der Nachbarn zu begleiten.

    Dir ist das zu direkt? Kein Problem! Schnapp dir doch einen Zettel (oder druck dir die Einladung auf www.tagdernachbarn.de aus) und informiere deine Nachbarin auf diesem Weg über das Fest.

    Ab März könnt ihr euch für ein Fest zum Tag der Nachbarn unter www.tagdernachbarn.de anmelden.

Bild: Dirk Lässig / Studentenwerk Hannover
(Bild: Dirk Lässig / Studentenwerk Hannover)

Bestehende Angebote nutzen

In vielen Nachbarschaften gibt es bereits bestehende Initiativen für ältere Nachbarn. Quartiersmanager, Seniorenbüros, Seniorengenossenschaften oder von Nachbarn gegründete Vereine sorgen für Austausch und Vernetzung für das aktive Altern.

In bundesweit rund 420 Seniorenbüros können sich Menschen ab 50 beraten lassen und finden Unterstützung und Angebote, um für sich und andere aktiv zu werden. Für engagierte Senioren besonders spannend: Die Beratungs- und Vermittlungsangebote für ehrenamtliches Engagement.

Noch mehr Gemeinschaft fördern Seniorengenossenschaften: Dort können engagierte Mitglieder sich nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit untereinander helfen. Dafür kann entweder Geld oder entsprechend Zeit gutgeschrieben werden. Infos, auch zum Aufbau einer Seniorengenossenschaft, findest du hier.

Auch die lokale Kirchengemeinde kann ein wichtiger Ansprechpartner für Engagement vor Ort sein.

Weitere Initiativen und Verbände findest du hier:

Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen
Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesseniorenvertretungen  

Auf nebenan.de machen bereits viele dieser Träger ihr Angebot mit dem Organisationsprofil sichtbar. Weitere Angebote kann man auch über die Website des BMFSFJ finden. 

Übrigens: Der Fachbereich Senioren der Stadt Hannover arbeitet mit "Technik-Lotsen" zusammen und erleichtert älteren Menschen so den Zugang zu Computer und Internet. Mehr dazu in diesem Artikel.


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Jonas Baumgart | nebenan.de

Jonas ist bei nebenan.de seit Oktober 2017 der Ansprechpartner für Besonders Engagierte Nachbarinnen und Nachbarn. Zuvor arbeitete er als Event-Manager und Volontär in verschiedenen Projekten von Dresden über Dublin bis Südamerika.