Vom Problem zur Innovation
Als Anna und Ran Yona im Jahr 2013 mit ihrer Familie von Israel nach Deutschland ziehen, stellen sie fest: Ihre drei Kinder sind bislang barfuß durchs Leben gegangen und die Idee, festes Schuhwerk zu tragen, ist ihnen fremd.
So beginnt die Suche nach Schuhen, die dem Barfußlaufen so nahe wie möglich kommen und auch bei typisch deutschen Wetterverhältnissen gut funktionieren. Ihre Suche bleibt erfolglos und sie beschließen, den idealen Schuh selbst zu erfinden.
Barfußgefühl trifft auf Nachhaltigkeit
So entsteht im Jahr 2015 mithilfe einer Crowdfunding Kampagne das Unternehmen Wildling Shoes: Inspiriert von japanischen Ninja Boots schützen die Minimalschuhe den Fuß, lassen ihm aber gleichzeitig genügend Platz und ermöglichen ihm die nötige Flexibilität für das entsprechende Barfußgefühl.
Dem Gründerpaar geht es aber um mehr: „Wir wollen nicht nur Schuhe neu denken, sondern auch Arbeits- und Wirtschaftsweisen neu hinterfragen“, erklärt Wildling-Gründerin und Geschäftsführerin Anna Yona. „Deshalb ist es unser Ziel, ökologische und soziale Lösungen zu finden, die uns allen als Gesellschaft eine gute und nachhaltige Zukunft ermöglichen.“
Die Minimalschuhe von Wildling werden unter fairen Bedingungen in Portugal gefertigt. Sie bestehen zu großen Teilen aus nachwachsenden und natürlichen Rohstoffen wie Wolle, Baumwolle, Hanf und Leinen – Materialien, die aus kontrolliert biologischem Anbau stammen und recyclebar oder biologisch abbaubar sind.
Wir wollen nicht nur Schuhe neu denken, sondern auch Arbeits- und Wirtschaftsweisen neu hinterfragen.
Das Unternehmen arbeitet ausschließlich mit Partner:innen zusammen, die in das Wohlbefinden ihrer Angestellten investieren: Sichere Arbeitsbedingungen, faire Gehälter, eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe – all das soll hier kein weit entferntes Ziel sein, sondern der ganz normale Standard.
„Wir wollen zeigen, dass ein Wirtschaftsunternehmen funktionieren kann wie ein gesundes Ökosystem: ausgewogen, inklusiv, divers – und regenerativ in jeder Hinsicht“, beschreibt Anna Yona das Konzept. „Uns ist eine feministische und antirassistische Arbeitskultur sehr wichtig, mit viel Raum für Vereinbarkeit und gesellschaftliches Engagement und mit Fokus auf die Entfaltung der Stärken und Fähigkeiten jedes einzelnen Menschen.“
Beeindruckend durchdacht
Auch die Attribute der Minimalschuhe passen zur gesamten Arbeitsweise: frei, wertschöpfend, gesund und achtsam – und vor allem beeindruckend durchdacht. Zusätzlich zur breiteren Zehenbox und der dünnen Sohle sorgt der charakteristische Sohlenspalt der Wildlinge dafür, dass sich der Fuß frei bewegen kann. Ein feines Rillenprofil, das einer Fuchspfote nachempfunden ist, bietet guten Halt.
Die neueste Wildling-Erfindung hat noch mehr überraschende Vorzüge zu bieten: Für die aktuelle Sommerkollektion sind neue Modelle entstanden, mit denen man durch Bäche waten und in Pfützen springen kann – ohne unbequemes Gummistiefel-Gefühl.
Federleicht, wasserdurchlässig und schnelltrocknend werden die Schuhe zum wunderbaren, magischen Begleiter für sonnig warme Tage. Das Hauptmaterial: Papier! Genauer: japanisches Washi Papier. Es wird aus Bastfasern und pflanzlichem Kleister hergestellt, ist außergewöhnlich reißfest und strapazierfähig und gleichzeitig angenehm zu tragen.
Was das neue Wunderwerk für die Nachhaltigkeit bedeutet: Es kann noch ressourcenschonender hergestellt werden und kommt dem Ziel, zirkuläre Schuhe anzubieten, noch näher.
Für ungewöhnliche Schritte im Leben und in der Arbeitswelt – die wir hoffentlich schon bald als vollkommen normal ansehen.
Ein zirkulärer Schuh: Das würde bedeuten, dass alle verwendeten Materialien in den Kreislauf zurückgeführt werden können, also entweder biologisch abbaubar oder vollständig recyclebar sind.
Alle Modelle werden ausschließlich getreu des Direct-to-consumer-Ansatzes über den eigenen Online-Shop www.wildling.shoes vertrieben oder können in den Wildling Showrooms in Berlin und Köln sowie im Lagerstore Engelskirchen anprobiert und bestellt werden.