Trauer um Schustermeister Mistelbauer
„Unser langjähriger Schuhmachermeister am Frankfurter Tor ist von uns gegangen“, teilt Burkhard aus Berlin die traurige Nachricht auf der Nachbarschaftsplattform nebenan.de mit seinen Nachbarn.
Über 50 Jahre lang war der Schustermeister Mistelbauer im Kiez tätig und fest verwurzelt in der Nachbarschaft. Schon Burkhards Mutter war Kundin bei ihm. Der 73-Jährige Schustermeister hinterlässt eine große Lücke im Herzen der Nachbarschaft.
Was wird nun aus dem Kiez-Schusterladen? Diese Frage stellen sich Burkhard und viele weitere Nachbarn.
Sohn Kenny ist in die Fußstapfen seines Vaters getreten und hat bei ihm das Handwerkt gelernt. „Papa Mistelbauer, der als Berlins dienstältester Schuhmacher galt, war mächtig stolz“, erzählt Burkhard. Nun will Kenny den Laden weiterführen und dabei möchte Burkhard ihn unterstützen.
„Ich kenne den Kampf um den Laden, den er von seinem verstorbenen Vater geerbt hat“, erklärt Burkhard. Zunehmend häuften sich in den letzten Jahren die Schwierigkeiten für den kleinen Schusterbetrieb. Ladenwechsel im Kiez, steigende Mieten und Auflagen aus allen Richtungen, die Einführung einer Staffelmiete und die ständige Angst vor einer Kündigung. Burkhard ist froh, dass Mistelbauer nie aufgegeben hat:
Trotz allem war der Laden sein Leben und er war stets für die Kunden da.
Bei nebenan.de ruft Burkhard seine Nachbarn dazu auf, Kenny und den Schusterladen zu unterstützen:
„Immer mehr Läden werden in unserer Nachbarschaft und Umgebung verdrängt und geschlossen. Mistelbauers Laden darf nicht auch noch sterben!“
Seine Nachbarn sind tief betroffen von der tragischen Nachricht vom Tod des Kiez-Schusters und wollen helfen.
Die Nachbarinnen Angelika und Rieke machen den Anfang: Sie wollen Kenny mit dem Laden unterstützen und in Zukunft ihre kaputten Schuhe zur Reparatur vorbeibringen.
Burkhard freut sich über die vielen Rückmeldungen aus der Nachbarschaft. Er ist sich sicher: Je mehr Nachbarn sich hinter den kleinen Betrieb stellen, desto leichter wird es für Kenny, das Lebenswerk seines Vaters weiterzuführen.
Großes „Hallo“ in der Nachbarschaft
„Wir haben uns schon seit Jahren ein asiatisches Lebensmittelgeschäft herbeigesehnt“, erzählt Anna aus Hamburg.
Am 3. April 2019 ist es dann endlich soweit: Gemeinsam mit ihren Nachbarn feiert sie die Eröffnung des neuen Asia Marktes in ihrer Nachbarschaft Hamburg Sasel.
Bereits Anfang März entdeckt Anna das neue Geschäft und wagt einen Blick durch das Schaufenster:
Noch steht der Verkaufsraum leer und in allen Ecken wird fleißig geschraubt.
Voller Vorfreude spricht sie die Inhaber an und begrüßt sie in der Nachbarschaft. Sie wird mit offenen Armen empfangen und bekommt kurz vor der offiziellen Eröffnung eine kleine Führung durch das Geschäft.
Bei nebenan.de teilt sie ihre ersten Eindrücke mit ihren Nachbarn:
„Nächste Woche ist Eröffnung! Stefen Zhang und seine Frau waren so freundlich, mir schon mal vorweg einen kleinen Einblick über das Sortiment zu verschaffen, und ich kann euch nur sagen: Wir können uns sowas von glücklich schätzen! Es ist eine hervorragende Auswahl an tollen asiatischen Lebensmitteln da!
Die frische Ware trifft natürlich erst ein, wenn eröffnet wird. Eine kleine Bitte hat Herr Zhang, der gebürtige Chinese versteht zwar gut Deutsch, aber bitte langsam sprechen, damit er uns auch alle Wünsche erfüllen kann.
Er und seine Frau freuen sich, den von uns allen
langersehnten Laden in Sasel zu haben, und auf uns freundliche Alstertaler und
Walddörfler freuen sie sich auch!“
Rund 60 Nachbarn freuen sich mit ihr über das neue
Lebensmittelgeschäft im Viertel und zeigen das bei nebenan.de mit einem "Danke". In Hamburg-Sasel sind rund 2.400 Nachbarn bei nebenan.de angemeldet; in Sasel-Ost sind es rund 350 Nachbarn, die sich über Neuigkeiten im Viertel austauschen.
Starthilfe aus der Nachbarschaft
Theresa aus Leipzig ist voller Hoffnung: Bald will ein „Einfach Unverpackt“-Laden in ihrer Nachbarschaft Leipzig-Schleußig öffnen. Um das zu ermöglichen, haben die Inhaber eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen.
Theresa ist sofort klar, dass sie das Projekt unterstützen will. Sie legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und ein Unverpackt-Laden in ihrer Nachbarschaft würde den alltäglichen Einkauf um einiges erleichtern.
Sie teilt die Kampagne bei nebenan.de mit ihren Nachbarn, um noch mehr Menschen mit Sinn für Nachhaltigkeit in ihrem Viertel zu mobilisieren:
„Einfach Unverpackt bald in Schleußig
Liebe Nachbarn, zur Unterstützung und Weiterleitung für die gute Sache.
https://www.startnext.com/einfachunverpackt“
Die Nachbarn finden das Projekt super und freuen sich, dass Theresa die Information mit ihnen teilt. „Ich finde das toll! Der Plastikmüll kann nicht unsere Zukunft sein“, schreibt Regina.
Auch Nachbarin Julia ist begeistert: „Ich freue mich schon auf den Laden in Schleußig! Habe gleich mitgemacht und mir einen Einkaufsgutschein gesichert.“
Nachbarin Lina schreibt bei nebenan.de:
„Danke für das
Teilen des Beitrags, wir haben gerade unterstützt und werden es weitersagen
bzw. eine Unterstützung des Crowdfundings statt Oster-/Geburtstagsgeschenks
erbitten. Den Unverpackt-Laden in nächster Nähe zu haben wäre wirklich eine
Alltagserleichterung.“
Bei so viel Unterstützung aus der Nachbarschaft stehen die Zeichen gut für den neuen Laden im Viertel. Bisher sind schon über 20.000 Euro zusammengekommen – auch Dank der Spenden aus der Nachbarschaft. „Wenn es so weiter geht, kann der Unverpackt-Laden im Juli 2019 eröffnen“, freut sich Theresa.
Treffpunkt für Nachbarn und lokale Händler
Bei nebenan.de können lokale Händler seit Kurzem mit einem offiziellen Gewerbeprofil vertreten sein. So können sie von Nachbarn gesucht, gefunden und empfohlen werden und die Nachbarschaft auf aktuelle Angebote hinweisen. Mehr zu den Hintergründen in diesem ersten Fazit von Gründer Christian Vollmann.
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