Symbolbild: Unsplash von Juan Esteban Garcia

Solidarisch bei Hitze & Frost: Nachbarschaftstipps für alle Fälle


Ob Hitzewelle oder Frost: Manche trifft das Wetter härter als andere. Hier findest du smarte Tipps, wie du mit Nachbarschaftshilfe konkret helfen kannst – für Menschen, Tiere und Natur.

Solidarität beginnt direkt vor der Tür

Wenn draußen die Hitze steht oder Eiseskälte durch die Straßen zieht, spüren es nicht alle gleich. Besonders ältere Menschen, Menschen ohne festen Wohnsitz, Tiere und sogar Bäume leiden unter extremen Temperaturen. 

Die Zahlen vom Umweltbundesamt zeigen, wie ernst die Lage ist: In den Sommern 2023 und 2024 starben jeweils rund 3 000 Menschen in Deutschland an den Folgen großer Hitze. Und auch der Winter bringt Jahr für Jahr tragische Schicksale mit sich, wie Organisationen der Kältehilfe berichten. 

Oft reicht es, hinzuschauen und mit kleinen Gesten zu handeln – mit Achtsamkeit, Mitdenken und einem offenen Herzen für dein Umfeld. Hier kommen ein paar Ideen, wie du helfen kannst:

Hitzeschutz in der Nachbarschaft

  • Stell eine kleine Schale oder Flasche Wasser vor dein Haus – für durstige Menschen oder Tiere. Damit niemand unsicher ist, füge einen kleinen Hinweis dazu, z. B.:  „Frisches Wasser – gerne bedienen! Für alle, die Durst haben.“

  • Weise auf öffentliche „kühle Orte“ hin – etwa Kirchen, Bibliotheken oder Einkaufszentren, in denen man sich tagsüber abkühlen kann.

  • Mach auf das Refill-Netzwerk aufmerksam: Viele Cafés und Geschäfte füllen kostenlos Leitungswasser in mitgebrachte Flaschen ab – erkennbar am blauen Refill-Aufkleber. Orte findest du hier.

  • Biete Paketbot:innen ein Glas oder eine Flasche Wasser an, wenn sie bei dir klingeln – sie sind oft stundenlang ohne Pause unterwegs.

  • Biete bei nebenan.de deine Hilfe an – z. B. für Erledigungen oder einfach für ein tägliches Check-in bei älteren Nachbar:innen

Tipp: Die Stadtmission Berlin empfiehlt auch, auf Menschen ohne Obdach zuzugehen und Wasserflaschen mitzugeben – oder ihnen den Weg zur nächsten kühlen Kirche zu erklären.

Beispiel aus der Nachbarschaft: „Ein Herz zum Ausruhen“

Ein alter Stuhl, ein rotes Herz und eine einfache Idee: Ulrike W. aus Berlin stellte eine Sitzgelegenheit an den Gehwegrand – gut platziert im Schatten, für alle, die eine Pause brauchen, gerade an heißen Sommertagen. Auf dem Schild steht: „Ein Herz zum Ausruhen“.

„Es ist ein Beitrag für mehr Humanität in dieser Stadt, die oft der Anonymität und der Ellbogenmentalität zum Opfer gefallen ist. Wir haben es in der Hand und können den Spieß einfach umdrehen“, schreibt sie bei nebenan.de.

Ulrike teilte ihre Idee in einem Beitrag – und erntete viel Zuspruch aus der Nachbarschaft. Doch bislang blieb es bei ihrem eigenen Stuhl. Damit sich das ändert, bietet sie nun an, alte Stühle bei Nachbar:innen abzuholen, mit dem Herzsymbol zu versehen und aufzustellen. So soll aus einer kleinen Geste eine große Nachbarschaftsaktion werden – ohne großen Aufwand, aber umso mehr Herz.

Wärme teilen im Winter

Bei Minusgraden wird es gefährlich – besonders für wohnungslose Menschen. Diese Tipps sind von Organisationen wie der Berliner Kältehilfe und dem DRK inspiriert:

  • Spende warme Kleidung und Ausrüstung: Schlafsäcke, Decken, Jacken oder Thermosflaschen finden oft Verwendung in Wärmestuben und Kältebussen.

  • Stell einen Korb vor deinen Hauseingang: Leg Mützen, Handschuhe oder Socken mit Hinweisschild „Zum Mitnehmen“ bereit – niedrigschwellig und effektiv.

  • Ruf den Kälte- oder Wärmebus, wenn du jemanden in akuter Not siehst. 

  • Informiere dich über Aufenthaltsräume in deiner Nähe: Notunterkünfte, Nachtcafés oder geöffnete Kirchen bieten Schutz vor der Kälte. Teil diese Infos aktiv weiter – z. B. bei nebenan.de oder am Schwarzen Brett.

  • Frag bei nebenan.de per Beitrag nach, ob jemand Unterstützung braucht – zum Beispiel als Begleitung bei Glatteis. 

Tiere schützen bei Hitze & Kälte

Hitze und Kälte setzen Tieren zu – oft ohne dass wir es merken. Laut Tierschutzbund und NABU kannst du mit diesen Gesten schon viel erreichen: 

  • Frisches Wasser aufstellen: Flache Schalen (2,5–10 cm tief) auf dem Balkon, der Fensterbank oder am Hauseingang helfen Vögeln, Igeln oder Insekten.

  • Schatten spenden: Pflanzenkübel, Stoffbahnen oder kleine Sonnenschirme bieten Schutz vor der prallen Sonne.

  • Winterquartiere schaffen: Ein Laubhaufen, ein Karton mit Stroh oder ein Igelhäuschen sind tolle Unterschlüpfe.

  • Vögel füttern: Besonders im Winter freuen sich viele Arten über ungeölte Sonnenblumenkerne oder Haferflocken.

Die Natur braucht dich: Gießen & Pflegen

Auch Stadtbäume und Pflanzen kommen bei Hitze schnell an ihre Grenzen – vor allem in versiegelten Straßenräumen. Deine Unterstützung macht hier einen echten Unterschied:

  • Gieße regelmäßig die Bäume vor deiner Tür – besonders junge brauchen etwa 50–100 Liter pro Woche. Tipp: lieber seltener, dafür viel gießen, damit das Wasser wirklich an die Wurzeln gelangt.

  • Mach mit bei lokalen Gießaktionen, z. B. bei „Gieß den Kiez“ in Berlin.

  • Stell eine Gießkanne draußen bereit – so können auch andere spontan mithelfen.

  • Verabrede dich bei nebenan.de zum Gießen´

Hilf mit – für ein solidarisches Miteinander

Schon mit wenigen, smarten Handgriffen kannst du viel bewegen: Eine Wasserschale, eine Kleiderspende oder ein Beitrag bei nebenan.de – all das macht einen Unterschied. Ob Hitze oder Kälte: Wenn wir achtsam sind, mitdenken und uns gegenseitig unterstützen, wird Nachbarschaft zur echten Kraftquelle. 

Nützliche Links: 


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Tags Created with Sketch. Solidarität Nachbarschaftshilfe
Ria Schmidt | nebenan.de

Ria arbeitet seit 2024 im Content Team von nebenan.de. Für sie bedeutet Nachbarschaft, die lokalen Läden zu unterstützen und für die Menschen im Kiez da zu sein.