Paule, einem freundlichen, aufgeweckten Jack Russel-Mischling, stehen schwere Zeiten bevor: Seine beiden Herrchen Markus und Felix werden in Kürze wieder Vollzeit arbeiten und tagsüber keine Zeit mehr für ihn haben. Wie soll er nur die vielen Stunden überstehen – ohne frische Luft und seine geliebten Gassi-Runden?
Diese Frage stellt sich auch Markus. In den letzten Wochen haben er und sein Partner Felix einiges versucht, um jemanden für ihren Hund Paule zu finden: Aushänge an den Laternen im Viertel Berlin-Schöneberg, Kleinanzeigen bei ebay – doch alles ohne Erfolg.
„Da haben sich nur seltsame Leute drauf gemeldet, deren Motivation etwas zweifelhaft war. Aber wir wollten ja jemanden, der langfristig für Paule da ist und ihn ins Herz schließt“, erinnert sich Markus.
Auf Empfehlung einer Freundin meldet sich Markus schließlich beim Nachbarschaftsnetzwerk nebenan.de an. Bei ihm am Viktoria-Luise-Platz sind rund 700 Nutzer aktiv; wenn er auch die angrenzenden Nachbarschaften aktiviert, kann er über 3.300 Nachbarn erreichen. Vielleicht hat er hier mehr Glück?
„Wir bieten einen Teilzeithund“
Bei nebenan.de schreibt Markus einen Aufruf und fügt ein Bild von Paule hinzu.
„Wir suchen jemanden, der Hunde liebt, sich aber sonst keinen anschaffen kann oder möchte und der/die über die nötige Tagesfreizeit verfügt. Es geht um: Paule!
Die Betreuung sollte montags bis freitags für mindestens 5-6 Stunden (gern länger) möglich sein. Es geht nicht rein ums Gassi gehen, sondern darum, dass der Hund nicht zu lange allein ist. Er kann auch ganz einfach mit seiner/m Bertreuer/in zu Hause bleiben.
Vielleicht findet sich ja eine/r nette/r Senior/in oder liebe Familie oder jemand anderer, der sich so einen Teilzeithund in seinem Leben vorstellen kann.“
Ein Teilzeithund für Margret
Schon wenig später erhält Markus die erste Antwort von seiner Nachbarn Margret. Was Markus fehlt, hat Margret im Überfluss: Freie Zeit. Die Rentnerin wohnt nur wenige Meter von Markus entfernt, dennoch sind die beiden sich noch nie begegnet. Margret schreibt:
„Hallo, ich heiße Margret, bin 68 Jahre alt und liebe Hunde. Hatte in meinem Leben selber 3 Hunde. Nun bin ich in Rente. Da wäre doch ein „Teilzeit-Hund“ das richtige. Und… ich wohne auch in der Nähe. Schöne Grüße, Margret“
Markus kann sein Glück kaum fassen. Genau so jemanden hat er sich für Paule gewünscht. „Als ich ihren Kommentar gelesen habe, wusste ich gleich: Die ist es!“ Für den nächsten Abend vereinbart er ein Kennenlernen und besucht Margret zusammen mit Paule in ihrer Wohnung. Nach ausführlichem Beschnuppern steht fest: Die Chemie stimmt – für Markus, Margret und Paule.
Eine neue Aufgabe
„Paule ist wirklich herzig“, findet Margret. Sie spaziert mit Paule über den prachtvollen Viktoria-Luise-Platz und lässt ihn durch das herbstliche Laub tollen. „Ich habe ja tagsüber nicht viel zu tun und freue mich deshalb sehr über diese neue Aufgabe. Sonst wird es ja schnell langweilig“, erzählt sie – während Paule an der Leine zieht und schon wieder weiterwill.
Fast jeden Tag hat sie Paule jetzt in ihrer Obhut. Sie freut sich, dass er sie auf Trab hält und sie mit ihm viel Zeit an der frischen Luft verbringt. Und Markus weiß, dass Paule in guten Händen ist.
„Das ist doch die beste Nachbarschaftshilfe, die man sich vorstellen kann“, findet Markus. Nämlich dann, wenn sie das Leben beider Seiten bereichert.
Mehr über Markus, Paule und Magret auch hier im RBB Heimatjournal, ab Minute 7:48.
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