Im Interview mit Marisa Becker: Ressourcen schonen, Klima schützen – aber wie?
Klima- und Umweltschutz – die Begriffe wirken oft groß und nicht greifbar. Bei vielen entsteht das Gefühl, als Individuum machtlos gegen diese globalen Herausforderungen zu sein. Klar ist: Es braucht klare Regelungen durch die Politik. Gleichzeitig kann auch jede:r einzeln:e von uns einen Beitrag leisten.
Kleine Veränderungen im Alltag können schon viel bewirken. Das zeigen auch zahlreiche Nachbarinnen und Nachbarn bei nebenan.de. Mit Einkäufen auf dem Wochenmarkt, Müllsammel-Aktionen, Tausch-Flohmärkten und vielen weiteren kreativen Ideen schonen sie gemeinsam mit ihrer Nachbarschaft Ressourcen und Müll.
Auch Marisa Becker, Journalistin und Gründerin des Magazins EKOLOGISKA MAG setzt sich seit einigen Jahren mit Klima- und Umweltschutz auseinander.
Ob lokales Einkaufen, das beste unverpackte Waschmittel oder faire Mode – in ihrem Magazin und auf ihrem Instagram-Profil @mysustainableme teilt sie zahlreiche Tipps für mehr Nachhaltigkeit, die du im Alltag gut integrieren kannst.
Wir haben Marisa Becker gefragt, warum es so wichtig ist, sich für diese Themen einzusetzen und wie es gelingt:
Marisa, im EKOLOGISKA MAG und auf deinem Instagram-Profil veröffentlichst du zahlreiche Tipps, um umweltbewusster zu leben und Ressourcen zu schonen. Was motiviert dich, dich für Klima- und Umweltschutz einzusetzen?
Ich habe einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und die Ausbeutung der Umwelt ist mit unfassbar vielen Ungerechtigkeiten verbunden. Mit einem „weiter so“ gefährden wir nicht nur die Zukunft der nachfolgenden Generationen, sondern auch das Leben und die Gesundheit derjenigen, die schon heute unter dem Klimawandel leiden.
Viele Menschen möchten sich für Klima und Umwelt engagieren, aber wissen nicht, wo sie damit im Alltag anfangen können. Welche Tipps kannst du für den Start an die Hand geben?
Im Wahljahr gibt es darauf nur eine Antwort: Wählen gehen, sich politisch engagieren und nicht wegschauen. Der nötige Wandel wird nicht durch uns als Verbraucher:innen geschehen, sondern muss von der Politik forciert werden. Deshalb ist es wichtig, dass die Politiker:innen Macht innehaben, denen wir zutrauen, die Klimakrise zu lösen.
Ein Thema, auf das wir uns bei nebenan.de im Aktionsmonat konzentrieren, ist Plastik- und Müllvermeidung. Wann und wie hast du angefangen, mehr auf das Vermeiden von Einweg-Verpackungen und Plastikmüll zu achten?
Im Sommer 2017 habe ich ein redaktionelles Praktikum absolviert und mich viel mit Start-Ups wie dem Sauberkasten oder Unverpackt-Läden beschäftigt. So bin ich auf das Thema „plastikfrei“ gestoßen und habe im Zuge der Recherche für meine Artikel viel über dieses Thema gelernt. Seitdem versuche ich mein Bestes – seit wir auf dem Land wohnen, klappt das aber deutlich schlechter als noch in der Stadt.
Welche sind dein Lieblings-Hacks für den Alltag, um Müll zu vermeiden?
Frisch kaufen, möglichst regional und bio – dann kann man sich einiges an Verpackungen sparen! Ich weiß aber, dass das nicht immer geht. Deshalb: Große Mengen Trockenes im Unverpackt Laden kaufen und, wenn möglich, unverpackte Vorräte anlegen. So spart man sich die lästigen Verpackungen für Nudeln & Co.
Den Stoffbeutel vergessen, ein schneller Snack in der Plastikverpackung etc. – wie gehst du mit kleinen Rückschlägen um?
Das passiert! Man sollte sich mehr an dem orientieren, was man tut, und nicht den Fokus auf das Negative legen! Sonst stecken wir alle nur noch den Kopf in den Sand aus Angst, Fehler zu machen. Davon hat auch niemand etwas.
Wie kann die Vernetzung in der Nachbarschaft dabei helfen, Ressourcen zu sparen und Müll zu vermeiden?
Ich glaube Leihen statt Kaufen ist da ein ganz wichtiges Schlagwort – in einer gut vernetzten Nachbarschaft kann man sich das, was man nur unregelmäßig braucht, gegenseitig leihen und so Ressourcen sparen. Und wer weniger konsumiert, der spart natürlich auch Müll ein.
Vielen Dank für das spannende Interview!
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